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Kommentar vom 03.07.2014 Als Schreiber bei der L-Dressur – darf man einfach gehen, wenn es zu schlimm wird? – Leserbrief von Birgit Raguse |
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Zur Stellungnahme von Holger Schulze erreichte uns folgender Erlebnisbericht, der sicher nicht repräsentativ ist, aber wahrscheinlich ein Teil des Alltags auf Dressurturnieren ist:
Am Pfingstwochenende war ich wieder einmal Helfer auf unserem Turnier. Das mache ich schon seit meiner Kindheit, also seit über 30 Jahren. Schon meine Eltern waren als Ansager und Schreiber während meiner aktiven Turnierreiterzeit tätig.
Der Bericht von Holger Schulze vom 23. Juni 2014, der über die Dressurstudien auch bei Facebook veröffentlicht wurde, hat mich jetzt doch dazu veranlasst, diesen Bericht zu veröffentlichen.
Sonntagmorgen, pünktlich um 8.00 Uhr, begann auf unserem Hof die Dressurreiter-L. Ich war rechtzeitig da, die beiden Richterinnen trudelten auch kurz danach ein. Nach einem freundlichen „Guten Morgen“ fiel der Blick der beiden auf die Starterliste: „Ach du meine Güte, 34 Starter – das dauert ja ewig. Wann ist denn Pause?“
Die beiden, die jüngere LK-Beauftragte, die ältere dürfte aufgrund des Alters schon lange keinen Arztberuf mehr ausüben, nahmen auf dem Richterwagen Platz.
Die ältere: „Wer macht denn Ansage? Ist denn keiner dafür da? Also, wir können das nicht, wir haben viel zu viel zu tun!“ Zu mir: „Dann müssen Sie das machen.“
Okay, ich habe damit nicht gerechnet, hatte auch meine Brille nicht dabei, um im Halbdunkeln die Starterliste zu entziffern.
Also schnell Protokollzettel suchen, anfangen, die Protokollköpfe auszufüllen, und dann ging es los.
Die ältere: „‘Wir richten abwechselnd.“ Die jüngere Richterin war damit einverstanden. Und schon kam das erste Paar in die Bahn. Starterliste lesen, Ansage machen, schauen, wer richtet, schreiben, schreiben, schreiben. Und am Ende noch einen Kommentar über 2 oder 3 Sätze.
Und das nächste Paar. Kaum kam es in die Bahn, ging es los: „Oh Gott, oh gott, oh gott! Was ist das denn?“ Und sofort war alles schlecht, was dieses Paar machte.
Richtete die ältere Richterin, kamen Kommentare wie oben. Sie gab ihre Wertnote, und das nächste Paar kam. War die jüngere Richterin an der Reihe, hielt sich die ältere heraus, solange das Pferd ihrem Typ entsprach, und die Reiterin klein und schlank war. War dieses nicht der Fall, wurde die Wertung der LK-Beauftragten so lange hinterfragt, bis diese nachgab, und ihre Note änderte.
Für mich: Protokoll schreiben, zusehen, dass es unterschrieben wird, Wertnote durchsagen, nächstes Paar ankündigen, schnell den nächsten Protokollzettel ausfüllen, mitschreiben, hoffen, dass ich mir alles merken kann, was ich schreiben soll, damit ich hinterher komme. Beim Nachfragen wurde mir dann ein Wort buchstabiert, ich aber hatte nur die letzten Anmerkungen vergessen – ich war schon auf 160.
Dann kam eine Richterkollegin in die Bahn – da war natürlich alles toll, und sie führte auch sofort mit 0,5 Punkten Abstand.
Dann kam ein junges, aufgeregtes Paar in die Bahn, und sofort ging das Herunterwerten wieder los: „Nein, was wir uns alles bieten lassen müssen! Naja gleich kommt ein Donnerhall-Nachkomme, das wird bestimmt gut!“
Dann war endlich die langersehnte Pause. Kurz danach trafen wir uns wieder bis zum zweiten Teil: „Oh Mensch, noch über eine Stunde! Was wir für einen schlechten Beruf wir doch haben!“ Und so ging es weiter.
Ich war inzwischen auf 180, habe beim Schreiben aufgrund dieser Unverschämtheiten der einen Richterin gezittert, und habe ernsthaft überlegt, zu gehen. Ich finde, kein Reiter muss sich diese Voreingenommenheit, diese Überheblichkeit, dieses Unverständnis und vor allem dieses Benehmen gefallen lassen. Alle haben das Recht, sich und ihre erfahrenen, aber auch ihre jüngeren Pferde vorzustellen. Es ist egal, ob das Pferd lang und schlank oder kurz und dick ist. Dasselbe gilt für die Reiter.
Als ich unsere für die Helferlisten zuständige Mitarbeiterin traf, und darauf ansprach, sagte sie mir, dass diese entsprechende Richterin sich quasi immer selbst einlädt. Aber nächstes Jahr würde sie 80 werden, dann dürfe sie nicht mehr.
Also liebe Richterinnen und Richter: Dieses ist leider kein Einzelfall, ich habe schon oft Situationen wie diese erlebt. Häufig sieht man ja auch in den Siegerehrungen, welchen Typ Pferd und Reiter Sie bevorzugen. Ich sage nur Quote 9:1. Der eine hat dann Glück gehabt, oder eben den richtigen Namen.
Sie bekommen zumindest eine Aufwandpauschale, und sie brauchen auch nicht zu richten!
Wir Helfer bekommen mit Glück etwas Verpflegung, ohne uns funktioniert ein Turnier nicht. Deshalb behandeln Sie uns nicht wie Minderbemittelte, tun Sie auch mal was, und vor allem: Seien sie fair. Ich zumindest werde in nächster Zeit keine Dressurprotokolle mehr schreiben. Das haben sie nach den vielen Jahren endlich geschafft!
Birgit Raguse
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