News vom 28.01.2019 CDI-W Amsterdam 25.-26.01.2019: Ergebnisse – Die deutschen Dressurreiter dominieren in Holland
Vier deutsche Dresurreiter traten in Amsterdam in der Weltcup Qualifikation an. Am Ende lagen drei in Front.
Drei Deutsche in Front
Trotz Fehler in den 2-er Wechseln siegte Isabell Werth mit Weihegold unangefochten in der Weltcup Kür und unterstrich ihre Favoritenrolle für das Weltcup Finale. Wie ausgeglichen ihre Vorstellung war zeigte auch die Tatsache, dass sie „nur“ dreimal die 10,0 erhielt – in Choreografie und Interpretation der Musik – und trotzdem mehr als 86 % erreichte.
Isabell Werth mit Weihegold Weltcup Kür: Ausschnitte
Sammy Davis jr zeigte mit Dorothee Schneider eine fehlerfreie Runde und erhielt gute 82,6 %. Trotz drei 10,0 beim Schwierigkeitsgrad der Kür, musste sich Helen Langehanenberg mit Damsey mit 82,4 % Dorothee Schneider knapp geschlagen geben.
Der Sieger von London, Frederic Wandres mit Duke of Britain, erreichte nach Fehlern in den 1-er Wechseln den 10ten Platz mit 77 %.
In Holland in einer Weltcup Qualifikation die ersten drei Plätze zu belegen, zeigt die derzeitige Stärke der deutschen Dressurreiter, oder, wenn man so will, die Schwäche der anderen Nationen.
Drei deutsche Dressurreiter führen das Zwischenklassement Weltcup Qualifikation der Westeuropäischen Zone an
Auch im Zwischenklassement der Weltcup Qualifikation zeigt sich die derzeitige Stärke der deutschen Dressurreiter.
Mit den 20 Punkten von Amsterdam – Isabell Werth wurde als Titelverteidigerin ja nicht gezählt – konnte Dorothee Schneider in ihrer fünften Weltcup Qualifikation fünf Punkte hinzu gewinnen und setzte sich so an die Spitze des Zwischenklassements.
Helen Langehanenberg schaffte den größten Sprung im Zwischenklassement, denn sie hatte erst drei Zähler und gewann so volle 17 Punkte hinzu. Mit 68 Punkten liegt sie nun 2 Punkte hinter Dorothee Schneider. Da sie vier mal 17 Punkte erreichte, kann sie ihre Punktzahl nur mehr mit einem Sieg in Neumünster bzw. s´Hertogenbosch steigern, was nicht zu erwarten ist.
Frederic Wandres hat mit seinem 10ten Platz zwar die volle Punktzahl von 8 Zählern dazu gewinnen können, konnte sich auf den sechsten Platz im Zwischenklassement vorarbeiten, ist aber mit 58 Zählern im Kampf um die zwei noch freien Startplätze für deutsche Reiter jetzt deutlich abgeschlagen.
Auch für Benjamin Werndl, der im Zwischenklassement mit 65 Punkten an dritter Stelle liegt und in Amsterdam nicht am Start war, wird es immer enger. Wenn er noch eine Chance haben möchte, muss er in den ausstehenden zwei Qualifikationen noch gegenüber Helen Langehanenberg drei Punkte gut machen. Dazu müsste er einmal Dritter werden, oder bei einem Sieg von Isabell Werth Vierter. Schwierig, aber durchaus machbar.
FEI möchte lieber mehr Nationen, als hohe Qualität
Im Weltcup und auch bei den Finals der Championate, gibt es die Regel der FEI, dass nur drei Teilnehmer einer Nation teilnehmen dürfen. Damit will die FEI erreichen, dass nicht eine Nation zu viele Teilnehmer stellt und zusätzlich möchte sie erreichen, dass mehr Nationen den Einzug in ein solches Finale schaffen. Eine verständliche und teilweise wirkungsvolle Regelung.
Der negative Nebeneffekt dabei allerdings ist, dass statt einem/r WeltklassereiterIn ein Reiter der „gehobenen Mittelklasse“ ins Finale rutscht, das Niveau also sinkt. Die Zuschauer des Weltcup Finales sehen also nicht die 15 besten Dressurreiter der Welt, weil durch eine solche Regelung bessere Reiter zugunsten einer Nationenquote mit zum Teil deutlich schlechteren Reitern aussortiert werden.
Statt einem Reiter der um die 80 % reiten kann, kommen Reiter zum Zuge, die selten mehr als 75% oderdeutlich weniger erreichen.
Nation der Titelverteidigerin benachteiligt
Noch krasser ist es in der Nation, in der die Titelverteidigerin beheimatet ist. Durch zwei Starts bei Qualifikationen, ist die Titelverteidigerin, egal mit welchem Resultat automatisch beim nächsten Finale startberechtigt. Eine eigentliche Qualifikation findet also nicht statt. Die Ergebnisse werden in der Qualifikation auch nicht gewertet.
Trotz dieser quasi automatischen Qualifikation gilt die „drei Reiter pro Nation Regel“ aber trotzdem, was bedeutet, die Nation der Titelverteidigerin hat nur zwei freie Startplätze. Eine deutliche Benachteiligung der jeweiligen Nation.